Aktion "Geht doch! Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit"

Rede von Karin Kortmann im Rahmen der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) - es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Mitglieder im ZdK,

 

das Jahr 2015 ist für den weltweiten Klimaschutz und damit für die Zukunft unseres Planeten von großer Bedeutung. Gleichzeitig sind die Weichen für ein gerechtes und solidarisches neues Klimaabkommen noch nicht gestellt. Als Christinnen und Christen sind wir aufgefordert unsere Stimme zu erheben.

Ein ökumenisches Bündnis aus Diözesen, Landeskirchen, Entwicklungsdiensten, Missionswerken, Orden und Verbänden der evangelischen und katholischen Kirchen hat sich zusammen gefunden, um aus der Zivilgesellschaft heraus das Signal zu geben, dass gerechter Klimaschutz gewollt und mitgetragen wird. Die Aktion "Geht doch! Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit" führt vom 13. September bis zum 6. Dezember 2015 von Flensburg nach Paris.

Die Bischöfe in Westfalen haben es so formuliert. Der Pilgerweg will "den Politikern Beine machen"[1]. Er will auf die globale Dimension des Klimawandels sowie die Weltklimakonferenz Ende 2015 in Paris aufmerksam machen. Die ärmsten Länder und Menschen sind von den Folgen der Klimaveränderungen am stärksten betroffen. Daher muss eine internationale Klimapolitik Klimaschutz und Klimagerechtigkeit umfassen!

Gleichzeitig möchte der Pilgerweg Menschen motivieren, sich selbst auf den Weg zu machen – nach Paris – und hin zu einem bewussten Lebensstil. Während der 12 Wochen werden spirituelle Besinnung, Weiterbildung und politisches Engagement die Tage füllen und dabei über alte Pilgerwege durch unsere Diözesen führen. Vom Startpunkt in Flensburg geht es u. a. weiter über Rendsburg, Neumünster, Hamburg, Bremen, Vechta, Osnabrück, Münster, Dortmund, Wuppertal, Köln, Bonn, Andernach und Trier. Zahlreiche Gruppen aus verschiedenen Regionen Deutschlands sowie aus anderen europäischen Ländern schließen sich unterwegs an.

Der Pilgerweg führt an sogenannten "Schmerzpunkten" und "Kraftorten" vorbei. Beispielsweise wird der Braunkohletagebau in Inden bei Aachen besucht und am 30. Oktober ist in Bonn, neben einer Podiumsdiskussion, um "5 vor 12" eine Andacht vor dem UN-Klimasekretariat geplant.

Für die Organisation der Etappen gibt es Koordinatorinnen und -koordinatoren. Gleichzeitig möchte ich als eine der Schirmherrinnen der Aktion alle Verbände, Gruppen und Einzelpersonen einladen, sich in ihren Regionen einzubringen. Sei es bei der Organisation einer Tagesetappe, der Aufnahme von Pilgerinnen und Pilgern oder beim aktiven Mitpilgern einzelner Etappen oder Tage oder der ganzen Strecke.

Die ökologische Tragfähigkeit unseres Planeten kommt an seine Grenzen. Die Auswirkungen des Klimawandels fordern Menschenleben. Es ist an der Zeit, dass auf internationaler Ebene Verträge für eine ambitionierte Klimapolitik geschlossen werden.

Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
 


[1]Infodienst der Arbeitsgemeinschaft Eine-Welt-Gruppen im Bistum Münster und in der Evangelischen Kirche von Westfalen, Ausgabe: April 2015, S. 4.

 

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