Frauen bewegen Kirche

Rede von Dr. Barbara Krause -es gilt das gesprochene Wort.

Wo Kirche erlebbar wird, wo sich etwas bewegt, stecken in unserer alltäglichen Realität sehr oft Frauen dahinter:
- die Frauen, die den Sonntagsgottesdienst auch für Kinder ansprechend machen, weil sie sie verlässlich und mit immer neuen Impulsen zu einer Kinderkatechese einladen,
- die Frauen, die in Caritaskreisen, Hospizgruppen und Nachbarschaftshilfe das diakonische Gesicht der christlichen Gemeinde sind,
- die Frauen, die z.B. in Verbandsgruppen sich und anderen über ihren Glauben und ihre Hoffnung Rechenschaft ablegen,
- die Frauen, die Kinder und junge Leute in der Vorbereitung auf die Sakramente der Eucharistie, der Versöhnung, der Firmung begleiten ...

Wenn es allerdings um Entscheidungen geht, leiden Frauen mit ihrem Engagement häufig darunter, dass Leitung traditionell an das kirchliche Amt gebunden ist - viel ausschließlicher, als das kirchenrechtlich notwendig wäre, sodass z.B. ein Pfarrerwechsel viel gute Arbeit unmöglich oder kaputt machen kann.

Kirche ist nicht nur im alltäglichen Tun, sondern auch in ihrer Suche nach dem Weg des Evangeliums und in ihren Entscheidungen auf diesem Weg auf die Erfahrungen und Kompetenzen von Frauen angewiesen; dafür braucht es einen verbindlichen Rahmen. Hierzu haben Konzil und Würzburger Synode Möglichkeiten in den Blick gerückt; vor 30 Jahren schon haben die deutschen Bischöfe diese Notwendigkeit erkannt - hier sind heute wirksame weitere Schritte dringend nötig!

Dr. Barbara Krause, emeritierte Professorin für Politikwissenschaft an der Kath. Hochschule NRW in Aachen

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