Einführung "Um der Menschen willen! Plädoyer für eine lebensnahe Ökumene"

von Dr. Claudia Lücking-Michel im Rahmen der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) -es gilt das gesprochene Wort.

Nach dem erfolgreich verlaufenen 2. Ökumenischen Kirchentag sah das Präsidium des ZdK die Chance, die Zeit bis zu einem nächsten ökumenischen Großereignis zu nutzen, um unbelastet von konkreten Planungsnotwendigkeiten auszuloten, in welchen Richtungen es sichtbare Bewegung in der Ökumene in Deutschland geben könne.

Dabei stand besonders die Frage im Raum, was insbesondere das ZdK dazu beitragen könne, der ökumenischen Bewegung einen neuen Impuls zu geben.

Das Präsidium beauftragte am 1. Juli 2010 eine kleine Ad-hoc-Arbeitsgruppe von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen ökumenischen Zusammenhängen damit, die Frage des ökumenischen Fortschritts im Sinne konkreter Impulse aufzugreifen, in eine geeignete Form zu bringen und den Gremien des ZdK im Herbst 2010 vorzuschlagen.

In der Arbeitsgruppe, die am 17. September 2010 in Frankfurt zu einer eintägigen Sitzung zusammenkam, arbeiteten mit: Prof. Dr. Bernd Jochen Hilberath, Hans-Georg Hunstig, Dr. Claudia Lücking-Michel, Dr. Johannes Oeldemann, Prof. Dr. Johanna Rahner, Barbara Rudolph, Dr. Armin Wouters. Frau Prof. Dorothea Sattler war eingeladen worden, musste aber aus terminlichen Gründen ihre Mitarbeit leider absagen.

Der Auftrag der AG war es nicht, eine umfassende Bestandsaufnahme der ökumenischen Situation in Deutschland aus theologischer Perspektive zu machen, und auch nicht, die gute ökumenische Arbeit des AK "Pastorale Grundfragen" zu ersetzen. Vielmehr sollte – verstärkt durch theologische Expertise von außerhalb des ZdK – ein konkreter, praktischer und überschaubarer neuer Impuls für die
Ökumene erarbeitet werden.

Die AG setzte sich – auch in Anbetracht der zeitlichen Vorgaben – das Ziel, in einer möglichst verständlichen Form und Sprache ein kurzes bestärkendes Wort an alle zu richten, die sich z. T. schon lange in der Ökumene engagieren. Sie sollen durch diesen Text bestärkt und ermutigt werden, in ihrem Engagement nicht nachzulassen. Es soll aber auch an konkreten Punkten deutlich werden, welche Erwartungen es im Blick auf Bewegung und Veränderungsnotwendigkeiten aus der Sicht des ZdK gibt.

Ausgangspunkt war der Gedanke: Das Leben und auch das christliche Zeugnis im Leben ist immer konkret. Deshalb muss sich auch die Ökumene letztlich im konkreten Leben der Kirchen und der Menschen bewähren, natürlich immer vor dem Hintergrund des redlichen theologischen Ringens um den jeweils besten Weg. Der Arbeitsgruppe lag deshalb besonders daran, die Lebensnähe des ökumenischen Zeugnisses an einigen wenigen konkreten Beispielen herauszuarbeiten.

Das Ergebnis liegt Ihnen heute vor. Ich lade Sie ein, im Wissen um die Voraussetzungen der Entstehung dieses Textes diesen Impuls zu diskutieren, ihn durch Ihre Zustimmung stark zu machen und so die ökumenische Diskussion in Deutschland neu zu bewegen und zu beleben.

Dr. Claudia Lücking-Michel

 

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