Ethisches Investment ist aktive Verantwortung für die Ärmsten dieser Welt

Statement von Peter Weiß MdB im Rahmen der Pressekonferenz Ethisches Investment des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) -es gilt das gesprochene Wort.

Kann mit Geldanlagen Gutes bewirkt werden? Kommt es nur auf Rendite und Sicherheit an, oder steckt mehr hinter den Anlageprodukten, in die wir unser Geld einspeisen? Mit Geldanlagen können weltweit schließlich auch wirtschaftliche Tätigkeiten finanziert werden, bei denen die Arbeitschutzstandards nicht eingehalten werden, bei denen die Umwelt zerstört oder Drogenhandel finanziert wird. Verlierer sind dabei besonders häufig Menschen in Entwicklungsländern.

Deshalb fragen heute immer mehr Anleger nach den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen von Geldanlagen. Denn sie wollen mit ihrer Geldanlage nicht nur Rendite erzielen, sondern auch positive Entwicklungen fördern und zu Frieden, Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung beitragen. Dies ist der Kern eines christlich geprägten Ethischen Investments. Jede und jeder Einzelne hat die Chance, mit der eigenen Geldanlage gerade den Menschen in Entwicklungsländern eine selbst bestimmte wirtschaftliche Tätigkeit zu ermöglichen.

Das ZdK hat sich ein Jahr lang intensiv mit dem Ethischen Investment beschäftigt und legt heute der Öffentlichkeit eine Erklärung und eine Handreichung vor. Ziel ist es, auf das Thema aufmerksam zu machen und noch mehr Menschen dazu zu motivieren, bei ihren Entscheidungen über Geldanlage auch ethische Kriterien zu berücksichtigen. Wir haben in unserer Handreichung Antworten auf die Frage entwickelt, was private und institutionelle Anleger konkret tun können, um ethisch zu investieren, und welche Beiträge sich mit dem Ethischen Investment zur Entwicklungszusammenarbeit leisten lassen. Wir wollen private Anleger zu ethischen Geldanlagen ermutigen, denn auch Kleinsummen ergeben zusammen ein großes Potential. Wir fordern gleichzeitig alle Akteure am Finanzmarkt zu einem noch stärkeren Engagement im Ethischen Investment auf.

Dies gilt in besonderem Maße für institutionelle Anleger – wie z.B. Fonds – und natürlich insbesondere für kirchliche Anleger. Hier geht das ZdK mit gutem Beispiel voran: Es gibt eine Stiftung deutscher Katholiken, Lumen Gentium. Das Stiftungskapital liegt bei ca. 525.000 Euro. Davon waren bislang 85.000 Euro in einen Stiftungsfonds angelegt, der ausschließlich in ethisch orientierte Anlagen investiert. Vor wenigen Tagen hat das ZdK weitere 200.000 Euro in einem Mikrofinanz-Fonds angelegt. Somit ist nun mehr als die Hälfte des Stiftungskapitals ethisch angelegt.

Peter Weiß MdB

 

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