Zusammenarbeit Katholischer Verbände am Beispiel der Kooperation BKU/BKR

Rede von Peter Unterberg, Geschäftsführer des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), im Rahmen der 18. Delegiertenversammlung der AGKOD am 11./12. 10.2002 in Bad Honnef

1. Die beteiligten Partner

1.1. BKU, der katholische Unternehmerverband

Wir tragen christliche Werte in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik
Wir sind Bindeglied der Wirtschaft zur Kirche
Kernaussage: Eigenverantwortung nach dem christlichen Menschenbild als Basis der Sozialen Marktwirtschaft

Wir vertreten aktiv die Stimme der Katholischen Unternehmer in Wirtschaft, Gesellschaft, Kirche und Politik. Im Geiste eines christlichen Menschenbildes arbeiten wir mit an der Weiterentwicklung der Katholischen Soziallehre und der Sozialen Marktwirtschaft in der globalisierten Welt.

Unseren Mitgliedern bieten wir in einem Netzwerk für humane, partnerschaftliche Orientierung, Erfahrungsaustausch und Hilfestellung im betrieblichen Alltag. Wir machen deutlich, daß christliche Werte und erfolgreiches wirtschaftliches Handeln keine Gegensätze sind.

1949 gegründet
1200 Mitglieder: Unternehmer, Selbständige, leitende Angestellte,
Vorsitzende: Marie-Luise Dött, MdB (CDU) Oberhausen
Standbeine: 36 Diözesangruppen und bundesweite Arbeitskreise
Wir vertreten im Konzert der kath. Sozialverbände die Stimme der Unternehmer - auch wenn wir dabei oft wider den Stachel löcken.

1.2. Der Bund katholischer Rechtsanwälte (BKR)

aus Unitas-Verband hervorgegangen, der ältesten und kleinsten kath. Studentenverbindung
100 Mitglieder
Vorsitzender: Rechtsanwalt Nicolaus Jung
kürzlich auch Öffnung gegenüber den anderen studentischen Kartellverbänden CV und KV, durch Öffnung strategisches Ziel: 400 Mitglieder
Ziele:
Vermittlung von Korrespondenzmandaten
Fortbildung der Mitglieder
gemeinsame Berufsausübung im Netzwerk
aber auch, hier Schnittstelle zum BKU: Meinungsbildung in katholischen Fragen

2. Die Kennenlernphase:

Der BKU sucht in einem zunehmend säkularen Umfeld christliche Bündnispartner, um
besser wahrgenommen zu werden;
Kräfte zu bündeln;
größere Veranstaltungen zu planen;
Synergieeffekte zu nutzen.

Dazu eignen sich Kontaktbörsen wie die heutige Veranstaltung, die Arbeit im ZdK, Mitarbeit der Sozialverbände etwa über Beteiligungsinitiative um Bischof Homeyer
Im konkreten Fall erfolgte die Kontaktaufnahme über Prof. Dr. Lothar Roos, der beiden Verbänden verbunden ist, dem BKU als Geistlicher Berater.

3. Der Vertrag

Februar 2002: Unterzeichnung einer „Kooperationsvereinbarung"
„BKU und BKR verstehen sich innerhalb ihrer rechtlichen Selbständigkeit als Schwesterverbände".
gemeinsame Orientierung am christlichen Menschenbild
Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten - auch verbandsübergreifend
Einfluss des christlichen Handelns in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik verstärken
gemeinsame Stellungnahmen zu politisch brisanten Themen
jährliche gemeinsame Sitzung beider Vorstände
mindestens eine gemeinsame Veranstaltung/Jahr
Doppelmitgliedschaften erwünscht
Austausch von Einladungen zu Veranstaltungen des Partnerverbandes

1. Gemeinsames Projekt: Veranstaltungsreihe „Unternehmensnachfolge im mittelständischen Betrieb"

Zentrale Auftaktveranstaltung: 11. November 18.00 Uhr, Kath. Akademie Berlin: Hinführung zum Thema, Problemstellung, Podiumsdiskussion
Plan: fünf dezentrale Folgeseminare unter Federführung der jeweiligen Ortsvorsitzenden von BKU und BKR
Konzept: BKR-Anwälte informieren BKU-Unternehmer über rechtliche Aspekte der Unternehmensnachfolge
Nutzen: Service für Unterneher, mögliche Mandate für Anwälte

4. Weitere Partnerschaften des BKU:

Kolping International und Misereor: Zusammenarbeit im Entwicklungshilfeprojekt AFOS
Kolping und KKV: Initiative Ost (Krisenberatung ostdeutscher Unternehmen) und daraus hervorgegangen Kredit-Rating-Beratung Basel II
Arbeitskreis Evang. Unternehmer: gemeinsame Vorstandssitzungen, Manifest „Mehr Eigenverantwortung" und Gemeinschaftsauftritt Ökumenischer Kirchentag 2003 in Berlin
Misereor: jährliche Vorstandstreffen und gemeinsam mit KSI Tagung zu Sozialstandards im Februar 2003
Kommission VI und Sozialverbände: Mitarbeit an der Initiative „Beteiligung schafft Gerechtigkeit

Peter Unterberg, Geschäftsführer des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU)

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