Leitthesen der Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Rio+10 – Bilanz und Ausblick“ für das Textprojekt “Perspektiven für eine nachhaltige Landwirtschaft” und für einen "Johannesburg+10 - Prozess"
Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am 22./23. November
vorgestellt durch die Sprecherin, Christa Nickels MdB, in der Vollversammlung am Samstag, den 23. November 2002
1. These: Aus dem „Rio+10-Prozess“ muss ein „Johannesburg+10-Prozess“ werden!
Auch nach dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg (vom 26. August bis zum 4. September 2002) und dem Abschluss des „Rio+10-Prozesses“ sind Investitionen in das Überleben und die Sicherheit künftiger Generationen aus Sicht des Zentralkomitees der deutschen Katholiken längst überfällig. Darum setzen wir uns nach dem Johannesburg-Gipfel für Allianzen ein, die auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen nachhaltiges Handeln integrieren und umsetzen. Die Kirchen können einen wichtigen Beitrag leisten, die mit dem Begriff Nachhaltigkeit verbundenen Visionen, Herausforderungen und Aufgaben neu zu entdecken und zu neuem Engagement zu motivieren und zu befähigen. Nach Rio sind einen Vielzahl von ermutigenden Initiativen ergriffen worden. Zahlreiche Pfarrgemeinden und Verbände haben sich z. B. in Agenda 21-Prozessen engagiert. An diese Erfahrungen gilt es anzuknüpfen, sie zu intensivieren und planvoll voranzutreiben.
2. These: Nachhaltigkeit als Leitbild für politisches Handeln
Nach einer Definition der Brundtland-Kommission (1987) ist nachhaltige Entwicklung eine Entwicklung, die dem Recht auf gleiche Lebenschancen der heutigen Generation entspricht, ohne die Lebenschancen künftiger Generationen zu gefährden. Dementsprechend gilt es, eine Strategie zu entwickeln, die eine wirtschaftlich leistungsfähige, sozial gerechte und ökologisch verträgliche Entwicklung zum Ziel hat. Deshalb darf die Umsetzung des Leitbilds der Nachhaltigkeit nicht als sektorale Aufgabe missverstanden werden, sondern muss als Querschnittsaufgabe in allen Politikfeldern verankert werden.
Wir fordern die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass die EU innerhalb ihrer eigenen Grenzen ebenso wie weltweit eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Entwicklung einnimmt. Wir unterstützen daher mit Nachdruck die Initiative der EU, gemeinsam mit gleichgesinnten Staaten im Rahmen der Selbstverpflichtung den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Begrüßenswert ist auch die Initiative der Bundesregierung, in den nächsten fünf Jahren 500 Millionen Euro für die Nutzung erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen.
3. These: Für eine zukunftsfähige Entwicklung ist eine nachhaltig wirtschaftende Landwirtschaft ein Schlüsselfaktor.
Der Landwirtschaft kommt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung zu. Sie ist als Urproduktion direkt an die natürlichen Bedingungen Klima und Boden gebunden. Aufgrund der engen Beziehung zwischen der Landwirtschaft und den natürlichen Ressourcen Boden und Wasser trägt die Art und Weise der Landbewirtschaftung wesentlich dazu bei, ob die natürlichen Ressourcen Boden und Wasser nachhaltig genutzt werden oder nicht. Nachhaltig betriebene Landwirtschaft ist auch der Schlüssel zur Bekämpfung von Hunger und Armut. Darüber hinaus kann sie Vorbildcharakter für alle übrigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozesse haben.
Für eine zukunftsfähige Entwicklung ist sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene eine nachhaltig wirtschaftende Landwirtschaft ein Schlüsselfaktor bei der Armutsbekämpfung, beim Tierschutz sowie beim Boden-, Wasser- und beim Artenschutz. So sind etwa 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Die Krise, in der sich die Landwirtschaft seit Jahren befindet, muss endlich als Chance zu einer nachhaltig umgestalteten Landwirtschaft weltweit genutzt werden. Dazu gehört, dass der Weltbevölkerung der Zugang zu landwirtschaftlichen Produkten zu angemessenen Preisen möglich ist, dass den in der Land- und Forstwirtschaft Beschäftigten eine angemessene wirtschaftliche und soziale Absicherung gewährt wird und eine umweltschonende Ressourcenbewirtschaftung die Ernährungssicherung zukünftiger Generationen ermöglicht.
3.1. Wir brauchen eine Neuausrichtung der nationalen und gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Europa.
Viele Bauernhöfe in Deutschland, die über Generationen, ja sogar Jahrhunderte von einer Familie bewirtschaftet wurden, haben den Gedanken der Nachhaltigkeit bei der Bewirtschaftung angewandt. Das Wissen und Können des Landwirts und der Landwirtin ist für die nachhaltige Landwirtschaft von großer Bedeutung. Das Prinzip der Nachhaltigkeit muss Zielgröße in allen Landbausystemen sein.
Die Agrarpolitik der vergangenen Jahrzehnte kann als Erfolg verbuchen, dass sie Ernährungssicherheit in den entwickelten Staaten hergestellt hat. Die Intensivierung der Produktionsmethoden durch Einsatz von moderner Technik sowie von chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln hat aber gleichzeitig eine Reihe von Problemen verursacht, die einer nachhaltigen Entwicklung entgegenstehen. Beispiele dafür sind verdichtete und erodierte Böden, mit Dünger- und Pestizidrückständen belastetes Grundwasser, wiederholte Futtermittelskandale und nicht zuletzt die BSE-Krise. Durch diese Fehlentwicklungen wird deutlich, dass dem Grundsatz der Nachhaltigkeit in der Vergangenheit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Auch die über Jahrzehnte verfolgte Agrarpolitik der EU und der USA mit dem dominierenden Ziel der Ertragssteigerung hat nicht nur zu den beispielhaft genannten Umweltbelastungen, zu artwidriger Tierhaltung und Risiken für die Verbraucher geführt, sondern sie schafft auch auf den internationalen Märkten negative Auswirkungen: Die entwickelten Länder bringen ihre Überproduktion an Nahrungsmitteln mittels Exportsubventionen auf den Weltmarkt. Damit überschwemmen sie nicht nur die Märkte in den Entwicklungsländern und nehmen dort den Anreiz zur eigenen Nahrungsmittelerzeugung, sondern sie drücken auch den Weltmarktpreis und schaffen so die Notwendigkeit staatlicher Subventionen für die heimischen Landwirte.
Eine konsequente Neuausrichtung der Agrarpolitik ist ein notwendiges Element nachhaltiger Entwicklung in Deutschland, Europa und weltweit. Wir begrüßen, dass in der EU eine solche Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) diskutiert wird. Damit besteht die Chance, nicht nur die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung der heimischen Landwirtschaft zu schaffen, sondern auch einen zentralen Beitrag zu mehr Nord - Süd - Gerechtigkeit zu leisten.
Ziel muss eine multifunktionale Landwirtschaft sein, die zusätzlich zur Nahrungsmittelerzeugung neue Einkommensquellen für die Landwirte erschließt (z.B. Dienstleistungen, erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe als Treibstoff, Verpackungs- oder Dämm-Material) und gleichzeitig gesellschaftlich erwünschte Funktionen erfüllt (z.B. Erhalt der Kulturlandschaft, sauberes Trinkwasser, Artenvielfalt).
Dort, wo sich die der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Produktions- und Gewerbebereiche im ländlichen Raum befinden, ist Landwirtschaft auch heute noch ein wichtiger Arbeitgeber und Kern des sozialen Lebens. So trägt sie wesentlich dazu bei, den ländlichen Raum lebenswert zu erhalten, wenn sie ihre vielfältigen Funktionen unter Beachtung der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökonomisch, ökologisch, sozial – wahrnimmt.
3.2. Nachhaltige Landwirtschaft ist weltweit ein Schlüssel zur Bekämpfung von Hunger und Armut.
Arme hungern und Hungernde sind arm; die Gruppe der Armen (nach UN-Definition mit einem Einkommen unter einem US-Dollar pro Tag) und der Hungernden sind weitgehend identisch. Ihre Zahl wird weltweit auf 840 Mio. bis 1,2 Mrd. Menschen geschätzt. Die Mehrzahl dieser Menschen sind Frauen und Kinder. Viele leben auf dem Land und bewirtschaften als Kleinstbauern zumeist marginale Böden mit extrem geringer Produktivität. Während die Weltbevölkerung jährlich etwa um die Einwohnerzahl Deutschlands zunimmt, verringert sich die Ackerfläche auf der Welt pro Jahr um 5 – 7 Mio. Hektar. Dies entspricht etwa der Hälfte der Ackerfläche Deutschlands. Diese Ausgangslage macht deutlich, dass enorme Kraftanstrengungen notwendig sind, wenn das auf dem Welternährungsgipfel in Rom formulierte Ziel, die Zahl der Hungernden weltweit bis 2015 zu halbieren, erreicht werden soll.
Hunger hat viele Ursachen und ist nicht nur ein Problem der weltweit erzeugten Menge an Nahrungsmitteln, sondern vor allem ein Problem der Verteilung und der geringen Kaufkraft vieler Bevölkerungsschichten. Akute Hungersnöte treten zumeist dann auf, wenn politische Instabilität, Korruption, Bürgerkrieg oder falsche Agrarpolitik auf ungünstige natürliche Bedingungen, wie z. B Dürre treffen. Hungerbekämpfung und nachhaltige Entwicklung müssen unabdingbar mit der Achtung der Menschenrechte und der grundlegenden Freiheiten verknüpft sein.
Stabile politische, soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sind daher Voraussetzung für eine dauerhafte Beseitigung von Armut und Hunger. Erst auf dieser Basis kann eine auf nachhaltige Entwicklung ausgerichtete Landwirtschaftspolitik auch in den Ländern des Südens die Ernährungsgrundlage sicherstellen. Dabei sind folgende Elemente von zentraler Bedeutung:
· Sicherung der Verfügbarkeit an fruchtbarem Boden, Saatgut und den erforderlichen Betriebsmitteln auf lokaler Ebene,
· Stärkung der Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln durch Förderung lokaler und regionaler Märkte,
· Vorrang für standortangepasste und sozial verträgliche Technologien,
· Schaffung von internationalen Rahmenbedingungen, die den zollfreien Export von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Verarbeitungsprodukten in die entwickelten Ländern ermöglichen.
In den letzten zehn Jahren wurde dem Aspekt der Ertragssteigerung durch Anwendung neuer Technologien, v.a. der Gentechnik, sehr starke Bedeutung beigemessen. Die bisherigen Erfahrungen dämpfen jedoch die Erwartungen an eine grundlegende Verbesserung der Ertragssituation in den vom Hunger am meisten betroffenen Regionen. Zudem stehen den möglichen positiven Wirkungen schwer einzuschätzende Langzeitrisiken gegenüber (Umweltbundesamt 2002). Der Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut erfordert vielmehr einen hohen Kapitalaufwand und spezifische Anbautechniken – beides Faktoren, über welche die Bauern in den betroffenen Regionen meist nicht verfügen. So verweist Misereor auf die 1,4 Milliarden kleinbäuerlichen Familien, deren Fähigkeit, ihr eigenes Saatgut zu produzieren und weiterentwickeln zu können, nicht gemindert werden sollte . Das zunehmend mit Patent- und Sortenschutz belegte kommerzielle Saatgut droht die Rechte dieser Bauern einzuschränken und die Ernährungssicherung zu gefährden.
Der Hunger weltweit wird daher in vielen Regionen der Welt eher durch die Förderung solcher agrarwirtschaftlicher Strukturen reduziert werden können, die mit möglichst wenig Kapital und einem Minimum an externen Betriebsmitteln auskommen. Der ökologische Landbau bietet hierzu positive Voraussetzungen, da er von einem weitgehend geschlossenen Betriebskreislauf ausgeht und auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel verzichtet. Dies ist auch deshalb wichtig, weil der Anwenderschutz in den wenig entwickelten Ländern häufig nicht gegeben ist.
4. Die Änderung des eigenen Lebensstils und des eigenen Kaufverhaltens können zur Neuausrichtung der Landwirtschaft beitragen.
Unabdingbare Voraussetzung für eine nachhaltige Landwirtschaft ist und bleibt eine angemessene Wertschätzung von Lebensmitteln bei den Verbrauchern. Eine neue Wertschätzung von Lebensmitteln und eine wohl überlegte Ernährung dienen aber auch der Gesundheit und dem Wohl der Konsumenten selbst. Geschätzte Kosten von ca. 65 Mrd. Euro im Gesundheitswesen durch ernährungsbedingte Krankheiten jährlich in Deutschland sind dafür ein klarer Beleg.
Letztlich steuern wir als Verbraucher durch unser Kaufverhalten einen Großteil der Entwicklung unserer Landwirtschaft. Dort, wo einzig der niedrige Preis als Kaufanreiz zählt, haben z. B. regionale Produkte kaum eine Chance. Der seit Jahrzehnten in Deutschland festzustellende Preiskrieg der marktbeherrschenden Supermärkte hat zu den europaweit niedrigsten Grundlebensmittelpreisen geführt. Dies hatte Folgen für die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe, die immer mehr zu immer niedrigeren Preisen produzieren mussten. Das Bundeskartellamt muss eingreifen, falls Unternehmen mit überlegener Marktmacht regelmäßig unter Einstandspreis verkaufen, weil es gegen geltendes Recht verstößt.
Produkte, die über einen fairen internationalen Handel vertrieben werden, bieten den Entwicklungsländern wichtige Chancen für innovative soziale und ökologische Projekte. Zwar konnten bisher die fair gehandelten Produkte in ihren Marktsegmenten nur Anteile im Promillebereich erobern (Ausnahme: fair gehandelter Kaffee mit ca. einem Prozent und über vier Prozent in anderen Ländern, z.B. der Schweiz). Aber der faire Handel ist für einige Produzenten im Süden und für die Bewusstseinsbildung hierzulande von existentieller Bedeutung.
5. These: Kirchen müssen einen “Johannesburg+10-Prozess" anstoßen.
Nach dem Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg müssen die christlichen Kirchen mit ihren rund 30 000 Gemeinden und als zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland einen entsprechenden Lern- und Handlungsprozess initiieren. Sie sollten alle ihre Ressourcen und ihr Personal nutzen, um selbst zum Reformmotor und zum Beispiel für einen „Johannesburg + 10 – Prozess“ zu werden. Auch auf europäischer und globaler Ebene sind die Kirchen gefordert. Die katholische Kirche ist nicht umsonst Weltkirche. Alle Katholikinnen und Katholiken müssen instand versetzt und befähigt werden, ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
Die katholische Kirche ist mit ihren über 13.000 Pfarreien und sonstigen Seelsorgestellen in Deutschland auch im Besitz umfangreicher landwirtschaftlicher Nutzflächen. Damit hat sie die Möglichkeit, diese Nutzflächen nur solchen landwirtschaftlichen Betrieben zur Verfügung zu stellen, die gemäß dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung wirtschaften.
Der faire Handel als Möglichkeit einer "von der Basis angestoßenen" Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft bedarf daher dringend der Stärkung. Hier können insbesondere kirchliche Einrichtungen, die sich zum Teil seit mehr als 30 Jahren in diesem Bereich engagieren, einen wichtigen Beitrag leisten. Küchen und Kantinen in kirchlichen Einrichtungen, gleich ob direkt betrieben oder verpachtet, stellen große Potenziale bei der kontinuierlichen Nutzung fair gehandelter Produkte dar. Mit speziellen Vertragsklauseln zur vorrangigen Nutzung - zum Beispiel von Kaffee und Tee aus der von Kirchen getragenen GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH) und von regionalen Produkten - können kirchliche Einrichtungen deutlich zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.
6. Impulse aus dem christlichen Glauben für eine neue Wertschätzung der Schöpfung
Der christliche Glaube kann zu einem solchen Bewusstseinswandel im Umgang mit Lebensmitteln vielfältige Impulse geben. In der Bibel und der christlichen Tradition spielen Lob und Dank für die Gaben der Schöpfung eine herausragende Rolle. Wein und Brot stehen als Gaben der Schöpfung, in denen sich Gott selbst uns schenkt, im Mittelpunkt jeder Eucharistiefeier. Jeder Gottesdienst und eine Vielzahl christlicher Feste, besonders das Erntedankfest, zielen darauf, die Haltung der Achtung und der Dankbarkeit im Umgang mit den Mitmenschen und mit der Schöpfung einzuüben. Durch das bewusste Begehen des Erntedankfestes wächst die Einsicht, dass jeder von uns für den pfleglichen Umgang mit der Natur und für die Millionen hungernder Menschen Verantwortung trägt.
Der Wandel unseres eigenen Lebensstils schafft Handlungsspielräume für die politische und gesellschaftliche Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft und damit zu einer gerechteren Welt. Unsere Pfarrgemeinden sind die Orte, in denen wir uns auf dem Hintergrund unseres Glaubens zukunftsfähige Lebensstile vor Augen führen und uns gegenseitig ermutigen können so zu leben, dass dies im Alltag einer Pfarrgemeinde auch konkret wird. Pfarrgemeinden können und sollen hier Schrittmacherfunktion übernehmen.
7. These: Gute Beispiele weisen den Weg
Nach Rio sind eine Vielzahl von ermutigenden Initiativen in Pfarrgemeinden und Verbänden ergriffen worden. An diese Erfahrungen gilt es anzuknüpfen, sie zu intensivieren und planvoll voran zu treiben, um einen “Johannesburg+10 - Prozess” mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft in den eigenen Reihen in Gang zu setzen. Deshalb laden wir die Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken als Vertreter und Vertreterinnen der Räte und Verbände der katholischen Kirche in Deutschland ein, bis zum Frühjahr 2003 praktikable Bausteine zusammenzutragen, die für einen gemeinsamen planvollen Aufbruch der Gemeinden und Verbände hilfreich sein können. Die Geschäftsstelle des ZdK wird gebeten, die Voraussetzungen für die notwendige Bestandsaufnahme und Vernetzung über das Internet zu schaffen. Wir bitten das Präsidium des ZdK zu prüfen, ob diese Initiative mit in den Ökumenischen Kirchentag hinein genommen werden kann.
8. November 2002
Ad-hoc-Arbeitsgruppe “Rio+10 - Bilanz und Ausblick”